Nach einem parlamentarischen Tag, der um 9 Uhr mit dem Grünen AK Petitionen begann, durch die gemeinsame Sitzung mit den CDU-Kollegen fortgeführt wurde und in der Sitzung des Petitionsausschusses mündete, war ich heute Abend zu Gast „in der Höhle des Löwen“, wie der Gastgeber, Georg Brunnhuber vom Verein „Bahnprojekte Stuttgart-Ulm e.V.“ bei meiner Vorstellung scherzhaft meinte. Der Verein hatte zu einem „exklusiven Informationsaustausch“ eingeladen, die übrigen Gäste waren in der Tat alles ausgewiesene Befürworter*innen des Projektes oder Beteiligte.
Hauptredner war Bahnchef Grube, der über die „Herausforderungen und Perspektiven“ der Deutschen Bahn referierte. In seinem Vortrag wies er wiederholt auf China und das Silicon Valley hin, er brachte dort Erfahrungen mit und will die Bahn nun auch zur Mobilität 4.0 hinführen. Die Digitalisierung und das autonome Fahren sind nun (!) auch bei der Bahn angekommen. „Speed, Speed Speed“ sei entscheidend. Und erwähnte als positives Beispiel, dass die Beschäftigten in den USA in der Firma ein kostenloses Frühstück bekämen. Als ehemaliger Personalratsvorsitzender und Gewerkschaftler schüttelt es mich bei dem Gedanken. Denn als nächstes kommt dann das Bett und die Familie wir per Skype dazu geschaltet.
Natürlich ging Brunnhuber auch auf das Projekt S21 an und machte die klare Ansage „Der Bahnhof WIRD fertig gebaut!“ Die jüngsten Kostensteigerungen beziehungsweise Risiken in der Höhe von über 600 Millionen Euro seien nur durch externe Effekte entstanden: Vorgaben des Brandschutzes, Artenschutz und Probleme mit dem Anhydrit. Eine bemerkenswerte Sichtweise…