Liebe Freundinnen und Freunde!

Portrait Hermino Katzestein auf dem Rad auf einer Fahrradspur, im Hintergrund weitere Radfahrer:innen

Seit 2016 darf ich euch und unsere gemeinsamen Grüne Werte im Landtag vertreten. Diese Jahre in der Landespolitik haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, breit aufgestellt zu sein: Für echten Klimaschutz, für den Erhalt von Natur- und Artenvielfalt, für eine gerechte Bildung für alle von Anfang an, für menschenfreundliche Migrations- und Inklusionspolitik, für mehr soziale Gerechtigkeit und bezahlbaren Wohnraum. Und immer wieder konnte ich erleben, dass unser Engagement und unser Fachwissen den Unterschied machen. Daher weiß ich, dass es im Landtag Fachpolitiker:innen geben muss, die ihre Expertise in unterschiedlichen Fachgebieten gewinnbringend einsetzen, die Grünen Ziele und unsere Vorhaben umsetzen.

Aufgrund meiner Biographie und meiner Ausbildung – ich bin in der Fahrradstadt Münster aufgewachsen, bin seit Langem beim ADFC, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club aktiv und habe Physik mit Schwerpunkt Umweltphysik studiert – bringe ich genau dieses Fachwissen ein: Der Fokus meines politischen Grünen Engagements im Bereich Verkehr, speziell beim Fuß- und Radverkehr.

Klimaschutz muss auch auf die Straße – für eine gerechte Mobilitätswende!

Der mit Abstand größte Anteil der Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg stammt aus dem Verkehrssektor, ihr Anteil beträgt rund ein Drittel aller klimaschädlichen Emissionen! Dies verdeutlicht, dass ohne eine echte Verkehrswende der Klimaschutz nicht gelingen kann. Denn während in allen anderen Sektoren Erfolge zu vermelden sind, liegen die klimaschädlichen Emissionen aus dem Verkehr noch immer auf dem Niveau des Referenzjahres 1990.

Der absolute Löwenanteil stammt aus dem Straßenverkehr – genau dort müssen wir also vor allem ansetzen. Dabei sind drei Punkte wichtig: Verkehr vermeiden, Verkehr auf den Umweltverbund verlagern und Verkehr verträglich, also klimaneutral machen. Wie kann das gelingen? Durch einen attraktiven ÖPNV, der mit dichtem Takt zu bezahlbaren Preisen verlässlich fährt, sowie sichere, komfortable und lückenlose Rad- und Fußwege – innerorts wie außerorts. Wenn wir diese Strukturen schaffen und ausbauen, geben wir den Menschen die Wahlfreiheit, mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sein möchten. Das ist für mich sozial gerecht und angewandter Klimaschutz. Daher setze ich mich seit Beginn meiner politischen Tätigkeit für eine gerechtere Aufteilung des öffentlichen Raums und der finanziellen Mittel für den Verkehr ein. Nach Jahrzehnten der Fokussierung auf den Autoverkehr müssen die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer:innen, vom Schulkind bis zur Radfahrerin und zum Rentner, in der bestehenden und künftigen Verkehrsplanung konsequent mitgedacht werden!

Zu viele Unfallopfer im Verkehr – für sichere Rad- und Fußwege!

Dürfen wir uns damit abfinden, dass täglich Menschen auf unseren Straßen verletzt oder sogar getötet werden? Ich sage Nein! Jeden Tag werden in Baden-Württemberg rund fünf Radfahrer:innen schwer verletzt, und jede Woche stirbt ein:e Radfahrer:in im Verkehr – das sind zu viele, viel zu viele!

Wenn ein gut ausgebautes Netz von Radwegen vorhanden ist, das sicher, ohne Lücken und bequem nutzbar ist, sinkt das eigene Unfallrisiko und es fahren zusätzlich deutlich mehr Menschen mit dem Fahrrad. Das zeigen manche Städte im Land, das belegen Umfragen und die Rückmeldungen, die mich erreichen.

Aber nicht nur Radfahrer:innen sind gefährdet. Auch Fußgänger:innen, insbesondere Kinder und ältere Menschen, sind in hohem Maße vom Straßenverkehr bedroht. Jede Woche stirbt ein:e Fußgänger:in im Land und jedes Jahr werden rund 50 Kinder auf dem Schulweg schwer verletzt. Darum brauchen wir sichere Wege. Sie müssen frei von Hindernissen sein, damit nicht auf die Fahrbahn ausgewichen werden muss. Sie müssen ohne Lücken im Netz sein und hinreichend breit, um nebeneinander gehen, laufen oder fahren zu können. Mit ansprechender Möblierung, Spielelementen und Bäumen, die Schatten spenden, laden sie zum Zufußgehen und zu sozialer Interaktion ein.

Und wir brauchen eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten – Tempo 30 innerorts, 80 auf Landstraßen und 120 auf Autobahnen.

Sichere Schulwege – für eine selbstaktive Mobilität von Kindesbeinen an

Kinder, die selbstständig zur Schule gehen, rollern oder Rad fahren, kommen nicht nur wacher an und sind körperlich und motorisch fitter. Sie haben unterwegs auch die Möglichkeit mit Freund:innen zu quatschen und nehmen ihre Umgebung und Umwelt viel aufmerksamer wahr. Das alles hat günstige Effekte: Sie können ihrer Fantasie freien Lauf lassen, ihre geistige und soziale Entwicklung wird positiv beeinflusst und dem im Schulalltag typischen Bewegungsmangel wird entgegengewirkt.  Und je weniger Elterntaxis vor die Schule fahren, desto sicherer ist es für alle und desto besser fürs Klima sowieso!

Schulwegpläne, sowohl fürs Zufußgehen als auch fürs Radfahren, sind hier ein bedeutender Schlüssel. Denn sie geben nicht nur den Familien Hinweise, wie die Kinder sicherer zur Schule kommen, sondern sie bringen die Kommunen auch dazu, sich um das Thema zu kümmern und – im Idealfall – Problemstellen zu beseitigen. Von sicheren Schulwegen profitieren alle.

Meine Erfolge

Seitdem wir Grünen die Verkehrspolitik im Land gestalten, hat sich Baden-Württemberg in vielen Bereichen der selbstaktiven Mobilität zur Vorreiterin gemausert. Ich bin stolz darauf, an vielen dieser Grünen Erfolge maßgeblich und kontinuierlich mitgewirkt zu haben.  

Mit unserer RadSTRATEGIE haben wir bereits 2016 die Weichen für eine effektive Radverkehrsförderung gestellt und schreiben diese nun stetig fort. Eine Fußverkehrsstrategie für Baden-Württemberg wird in Kürze folgen – einzigartig für ein deutsches Flächenland. Für mehr Sicherheit auf dem Schulweg haben wir die Erstellung von Schulwegplänen zur Pflicht gemacht. Mit regelmäßigen parlamentarischen Initiativen sowie direkt vor Ort bei meinen Terminen im Land hake ich beim Thema nachhaltige Mobilität zudem immer wieder nach, bringe meine Anregungen und Ideen ein.

Ein weiteres Projekt, das mir sehr am Herzen liegt, ist der interfraktionelle Parlamentskreis Fahrrad, der den Radverkehr als wichtige nachhaltige Mobilitätsform in die Mitte des Parlaments trägt, um eine breite Unterstützung über Fraktionsgrenzen hinweg zu erreichen. Dabei ist der Parlamentskreis Fahrrad nicht nur der erste seiner Art in Baden-Württemberg, sondern bundesweit der einzige in einem Landtag zum Thema Radverkehr.   

Zu meinen größten Erfolgen zählt auch die neue Radspur auf der B 37 zwischen meinem Wohnort Neckargemünd und Heidelberg. In einem bundesweit einzigartigen Verkehrsversuch wurde der vierspurigen Bundesstraße außerorts eine Kfz-Spur entzogen, um endlich Platz für einen Radweg zu schaffen. Der Radverkehr auf der Strecke vervielfachte sich, das von der Gegenseite vorausgesagte Autochaos blieb aus. Der Versuch wird nun verstetigt und der neue Radweg ausgebaut – ein voller Erfolg für eine gerechtere Aufteilung des öffentlichen Raums durch pragmatische Grüne Verkehrspolitik! Ich werde mich auch weiterhin dafür einsetzen, dass überall im Land mit mutigen Ideen eine echte Verkehrswende eingeleitet wird.

Meine Ziele

Ich will und werde mich weiter für die Verkehrswende, also einen sicheren, klimaverträglichen und sozial-gerechten Verkehr einsetzen. Dazu brauchen wir endlich die nötigen Gelder, um die Mobilitätsgarantie im Land einzuführen. Damit jeder Ort im Land an jedem Tag, von früh bis spät mit dem ÖPNV mindestens im Stundentakt erreichbar ist. Die kommende Fußverkehrsstrategie muss konsequent umgesetzt werden. Bereits jetzt bin ich mehrmals im Monat bei euch in euren Kommunen unterwegs, um euch bzgl. sicherer Schulwege oder bzgl. des Fuß- und Radverkehrs zu unterstützen. Das werde ich unvermindert fortsetzen. Bis zum Ende der kommenden Legislaturperiode soll wirklich jede Schule im Land einen Schulwegplan haben. Der Radwegbau muss nicht nur weitergeführt werden, sondern muss einige Gänge hochschalten – hierzu werde ich mit großem Engagement und Fachwissen meinen Beitrag leisten. Der Fokus liegt für mich beim Schließen von Lücken im Netz. Die Zahl der Verletzten und Getöteten im Verkehr muss sinken – Vision Zero bleibt unser Ziel. Hier werde ich die Kommunen unterstützen und vehement auf die Umsetzung des Verkehrssicherheitspakts des Landes pochen.

Für all das werde ich mich mit aller Kraft und Erfahrung einsetzen. Das gelingt mir natürlich nicht alleine, sondern nur mit euch Grünen vor Ort. Ihr seid es, die ehrenamtlich, als Kreis-, Stadt- oder Gemeinderät:in oder einfach als Mitglied tagtäglich für unsere Zukunft kämpfen – für eine lebenswertere Zukunft, für eine Grünere Zukunft.

Damit uns das weiterhin gemeinsam gelingt, bitte ich euch um euer Vertrauen und eure Unterstützung bei meiner Kandidatur für einen sicheren Listenplatz.

Vielen Dank und herzliche Grüne Grüße!

Euer Hermino

Vorstellung

Hermino und Henriette tanzend auf der Terasse der Menzervilla in Neckargemünd, im Hintergrund der Dilsberg

Ich bin 56 Jahre alt und lebe mit meiner Frau Henriette und unserem Kater Tommie in Neckargemünd bei Heidelberg – seit vielen Jahren ohne eigenes Auto. Unsere vier Töchter sind alle erwachsen und leben in Berlin, Köln, Tübingen und Zürich, meine Enkelin Lili ist vier Jahre alt.

Geboren wurde ich in Münster und habe nach dem Zivildienst in Köln und Heidelberg Physik studiert. Danach habe ich als wissenschaftlicher Angestellter im Rechenzentrum der Universität Heidelberg gearbeitet. 2010 wurde ich zum Vorsitzenden des Personalrats der Universität gewählt und 2014 im Amt bestätigt.

Ehrenamtlich engagiere ich mich seit Langem im ADFC, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club: Von 2010 bis 2025 war ich im Vorstand des Kreisverbandes für die Verkehrspolitik mitverantwortlich. Seit einigen Jahren bin ich auch auf Bundes- und Landesebene aktiv: Ich bin Vorsitzender der jährlichen Bundeshauptversammlung und Vorsitzender des Aufsichtsrates des ADFC-Landesverbandes. 

Für uns Grüne bin ich seit 2010 Stadtrat in Neckargemünd und dort auch Fraktionsvorsitzender. Im letzten Frühjahr habe ich in meiner Heimatstadt als Bürgermeister kandidiert und ein respektables Ergebnis erzielt. Vor rund 15 Jahren habe ich federführend die LAG Mobilität wiederbelebt und war anschließend viele Jahre lang ihr Sprecher. Der BAG Mobilität und Verkehr gehöre ich seitdem ebenfalls an und war für einige Jahre deren Sprecher. Diese Ämter habe ich, wie auch mein Kreistagsmandat aus dem Jahr 2014, nach meiner ersten Wahl in den Landtag abgegeben.

Dem Landtag gehöre ich seit März 2016 an und bin seitdem Mitglied im Verkehrsausschuss und im Petitionsausschuss. Für die Fraktion fungiere ich durchgehend als Sprecher für Fuß- und Radverkehr, 2022 habe ich den parteiübergreifenden Parlamentskreis Fahrrad gegründet.

In meiner Freizeit bin ich leidenschaftlicher Rennradfahrer. Am liebsten fahre ich sowohl bei mir im Odenwald als auch im Schwarzwald und in den Alpen. Als „Fahrradflüsterer“ habe ich mir einen Namen gemacht und führe bei Grünen Infoständen sowie Veranstaltungen im ganzen Land kostenlos Inspektionen und kleinere Reparaturen an Fahrrädern durch.

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