Von links: Esra Özkul (Lehrerin), Hermann Katzenstein (Landtagsabgeordneter), Ingo Noack (Ministerium f. Kultus, Jugend u. Sport), Bowen Chen (Grenzenlos-Aktiver); OstD’in Sieber-Schmitt (Schulleiterin), Schüler, Rene Wittmaier (Lehrer), Nina Layer (Lehrerin),Philipp Ibrahim (Schüler), Dr. Kambiz Ghawami (WUS), Sudenaz Kargioglu (Schülerin), Dr. Julia Boger (WUS) © Siegle 2023

Die Max-Weber-Schule erhält die Auszeichnung im WUS-Projekt
„Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ als „GrenzenlosSchule“.

Sie wird Teil des Netzwerks von über 50 beruflichen Schulen, die
sich für BNE und Globales Lernen einsetzen.

Wiesbaden, 9.5.2023 (WUS). Landtagsabgeordneter Hermann Katzenstein sprach bei der
Auszeichnung der Max-Weber-Schule (MWS) in Sinsheim am 5. Mai 2023 besonders die
Schülerinnen und Schüler an: „Projekte wie Grenzenlos unterstützen Sie dabei, dass Sie
ihre Lebensweise zum Wohle aller überdenken und anhand ganz praktischer Beispiele
überlegen, wie Sie nachhaltig sein können. Insbesondere dort, wo Sie später arbeiten und
beruflich tätig sind. Die eigenen Entscheidungen und das Handeln vor Ort wirken sich stets
auch auf den Lebensraum und die Zukunft anderer Menschen aus.“


Auch der Parlamentarische Staatssekretär und Bundestagsabgeordnete Dr. Jens
Brandenburg würdigte die Leistungen der beruflichen Schule mit den Worten „Wir
brauchen mehr berufliche Bildung, denn die Herausforderungen unserer Zeit lassen sich
nur mit jungen Talenten mit praktischen Fähigkeiten bewältigen“. In seinen Grußworten
brachte Ingo Noack vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport seine Anerkennung für
die Leistungen der Studierenden aus Afrika, Asien und Lateinamerika zum Ausdruck. Sie
bringen die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) in den
Unterricht an beruflichen Schulen als Multiplikatoren.
Die MWS wird somit Teil des bundesweiten Netzwerks von über 50 beruflichen Schulen,
die sich für die Ziele der Agenda 2030 engagieren. Dafür hatten die beiden Lehrerinnen
Nina Layer und Esra Özkul bei Grenzenlos eine Lehrkräftefortbildung zu Bildung für
nachhaltige Entwicklung besucht. Danach hatten sie an der MWS mehrere
Lehrkooperationen zu den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen durchgeführt, wie es im
„Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung“ (2016) der
Kultusministerkonferenz (KMK) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) empfohlen wird.


Schulleiterin Valerie Sieber-Schmitt war begeistert von diesem Engagement und
unterzeichnete zudem die Selbstverpflichtung zu Globalem Lernen. Mit großer Freude
nahm sie die Auszeichnung, eine Urkunde und eine Plakette, durch Dr. Kambiz Ghawami
(WUS) entgegen. „Nachhaltigkeit findet nicht nur im eigenen yard statt“, so OStD’in SieberSchmitt, „sondern geht weit über den Tellerrand hinaus. Es gehört zu den Aufgaben von
Schule, den Schülerinnen und Schülern Werkzeuge zur täglichen Nutzung und fundiertes
Wissen an die Hand zu geben, denn Denken ist nicht begrenzt und gerade in der heutigen
Zeit ist es wichtig, grenzenlos im Kopf zu sein.“


Dr. Ghawami erinnerte an den Namensgeber der Schule, Max Weber, der vor über 120
Jahren an die Leidenschaft in allem Tun appellierte „Denn nichts ist für den Menschen als
Menschen etwas wert, was er nicht mit Leidenschaft tun kann“. Dr. Ghawami zeigte sich
beeindruckt von der Leidenschaft der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte, die
sich für die Umsetzung der SDGs einsetzen.


Am Tag der Auszeichnung präsentierte Bowen Chen, einer der rund 100 GrenzenlosAktiven die Ergebnisse seiner Lehrkooperation. Der chinesische Student des Fachs Kommunikation und Sprachtechnologie von der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg zeigte mit Lehrer Rene Wittmaier, der Schülerin Sudenaz Kargioglu und dem Schüler Philipp Ibrahim sowie der weiteren Klasse des Wirtschaftsgymnasiums die Ergebnisse seiner Lehrkooperation zum Thema SDG 10: „Die Menschenrechte: Wie gehen Staaten mit
Minderheiten um?“.


An der MWS wurden bereits auch weitere Lehrkooperationen durchgeführt, z. B. zum
Thema SDG 6: „Wasser im Globalen Süden und virtuelles Wasser“ sowie SDG 12:
„Nachhaltiger Konsum und Produktion und Fairtrade am Beispiel Benin“. Die Lehrkräfte
sowie Schülerinnen und Schüler zeigten sich beeindruckt und bestätigten den Mehrwert
der Lernkooperation. Herr Wittmaier unterstrich dies mit dem Alexander von Humboldt
zugeschriebenen, wenn auch nicht belegten Zitat: „Die gefährlichste Weltanschauung ist
die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben.“


Durchgeführt wird das Projekt vom World University Service (WUS), einer internationalen
und unabhängigen Organisation von Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden im
Bildungssektor. Das Projekt wird vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg, den Ländern Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie von
ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.