Hermino Katzenstein MdL bei seiner Rede auf dem Heidelbergger Marktplatz

Am Mittwoch, dem 13. Mai, fand ich Heidelberg eine dreiteilige Demonstration von Unternehmen aus der Touristikbranche statt, bei der ich sprechen durfte.

Zum einen fuhren dutzende Reisebusse durch Heidelberg, um so auf die durch die Corona-bedingten erheblichen finanziellen Probleme der Branche aufmerksam zu machen.

Zeitgleich gab es zwei parallel Kundgebungen, bei denen die Reden gehalten wurden. Damit alle Teilnehmer*innen alle Reden hören konnten gab es jeweils Rednerpaar, die einen Ortswechsel durchführten. Ich sprach als erster am Neckarmünzplatz und dann als dritter vor dem Heidelberger Rathaus, analog wechselten sich die beiden Redner der zweiten Gruppe ab.

Folgend die Stichworte/-sätze für meine Rede:

Hermino Katzenstein MdL bei seiner Rede auf dem Heidelbergger Marktplatz

Sehr geehrte Frau Mayer / sehr geehrter Herr Nahler,
sehr geehrte Damen und Herren!

Herzlichen Dank, dass ich die Gelegenheit habe hier zu sprechen.
Danke für ihr Engagement – Sie haben ein Ziel schon erreicht!

Sie werden gehört. Sie wurden schon gehört! Wir wollen helfen!

Was dabei aber wirklich rauskommt, weiß ich leider noch nicht. Die Sorge, Ängste der Busunternehmen waren mir schon bekannt – Was neu für mich war, ist die Schwere der finanziellen Belastung der Reisebüros.
Dies haben mir Frau Mayer und Herr Nahler letzte Woche eindrücklich erläutert.

Zu den Busunternehmen:

Schon vor Wochen hat das Grüne Verkehrsministerium von Winne Hermann einen Rettungsschirm für den ÖPNV und die Busunternehmen erarbeitet.
Dieser enthält vier Bausteine, zwei möchte ich hier erwähnen:

  • Ausgleich der fehlenden Einnahmen im ÖPNV
    Sie als Busunternehmen sind auf die Fahrgeldeinnahmen angewiesen.
    Die Ausfälle der letzten Wochen sind weg, die können sie nicht wieder reinholen.
    Wir brauchen Sie aber im Linienverkehr! Denn der gehört zur Daseinsvorsorge! Gerade im ländlichen Raum. Wir als Politik können es uns nicht leisten, dass die Busunternehmen pleitegehen! Sie sind das Rückgrat unseres ÖV. 

    Denn wenn kein Bus kommt, fahren die Leute mit dem Auto und gerät das Klima unter die Räder!

  • Unterstützung der Reisebusunternehmen
    Für viele von Ihnen sind die touristischen Fahrten das zweite Standbein – oder sogar das Hauptstandbein! Das fehlt komplett – und sie haben noch keine klare Perspektive, wann du wie es weitergehen kann!

    Ich kenne das Hygienekonzept des BDO. Aber das hilft Ihnen nicht wirklich, denn de facto dürften die Busse ja nur einem viertel oder drittel besetzt sein. Das rechnet sich ja nicht.

    Weil wir Sie brauchen – Busreisen ist klimafreundlicher als mit dem Auto zu fahren, vom Fliegen ganz zu schweigen, wollen wir Verkehrspolitiker Sie mit unter den Rettungsschirm nehmen.

Zu den Reisbüros

Ich habe letzte Woche gelernt, dass sie besonders schwer getroffen sind.
Denn anders als die Gastronomie oder Hotels planen Sie viel langfristiger, es fallen Einnahmen für viele Monate komplett weg, nicht nur für zwei oder drei Monate. Sie müssen Provisionen zurückzahlen. Sie sind von der Insolvenz bedroht.

Ich habe die Problematik gestern in der Sitzung der Grünen Landtagsfraktion angesprochen – und habe angemahnt dass Sie mit unter den nächsten Rettungsschirm kommen müssen.
Die Botschaft, ihre Botschaft ist angekommen!
Wir Grüne wollen auch einen Tourismusgipfel – seit gestern auch mit den Reisebüros!

Soforthilfe / zukünftiger Rettungsschirm

Sie haben die Soforthilfe bekommen – wir sind uns bewusst, die reicht nicht um alle Ausfälle abzudecken. Das war aber auch nicht deren Intention! Sondern: Insolvenzen abzuwenden! Davon sind Sie aber weiterhin bedroht. Akut bedroht.

Das wurde mir vor einer halben Stunde in einer Videokonferenz mit Ihrem Verband, dem WBO nochmal eindrücklich von Ihrem Präsidenten, Herrn Sedelmaier und dem Geschäftsführer des BDO, Herrn Weber, dargelegt.

Die Insolvenzen wollen wir verhindern, das ist das Ziel der kommenden Unterstützungsprogramme.
Aber müssen da aber leider noch abwarten. Es gibt ja viele Branchen, die betroffen sind. Gastronomie, Hotellerie, Messebauer und, und, und…Die Politik muss auf Konsistenz achten. Wir müssen Ungerechtigkeiten vermeiden.

Schluss:

Ich kann Ihnen leider nicht zusagen, dass und wie viel finanzielle Unterstützung es für sie gibt. Das entscheidet sich in den kommenden (wenigen) Wochen. 

Aber:
Sie wurden gehört – sie werden weiter gehört werden – dafür stehe ich gerade.

Vielen Dank!