Am letzten Wochenende fand der Festakt anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Realschule in Waibstadt statt. Ich durfte ein Grußwort beitragen.
Grußwort Feier zum 50-jährigen Bestehen der Realschule Waibstadt, 23.11.2019
Sehr geehrter Herr Sauer, liebes Kollegium,
s.g. Damen und Herren der Schulverwaltung, Hausmeistererei und Schulsozialarbeit!
liebe Schüler*innen, liebe Eltern,
lieber Kollege Schütte,
liebe Frau Schulrätin Brokowski-Shekete,
lieber Herr BM Locher,
liebe Ehrengäste,
liebe Ehemalige!
50 zu sein ist klasse, da ist man im besten Alter.
Das weiß ich aus eigener Erfahrung, ich bin nämlich genauso alt!
Ich gratuliere Ihnen allen – der gesamten Schulfamilie – sehr herzlich zum 50-jährigen Bestehen und wünsche uns allen große Freude bei den Feierlichkeiten, danke, dass ich dabei sein kann.
Jede Schule ist auf ihre Art besonders. Und manche haben ein besonderes Projekt, das sie über Jahre oder Jahrzehnte betreiben und das in die ganze Region herausstrahlt. Das ist hier der Fall, vor 20 Jahren, 1999 wurde hier an der Realschule das „Projekt Judentum im Kraichgau“ gegründet.
Sie haben damit einen wichtigen Grundstein in der Erinnerungskultur in unserer Region gelegt, aus dem Schulprojekt heraus hat sich ein Verein gegründet, der sich unter anderem um das Hermann Weil Mausoleum kümmert.
Auch diesmal war ich wieder von den Gedenkfeiern beeindruckt, die
Sie vor wenigen Wochen anlässlich der Deportationen jüdischen
Mitbürger*innen nach Gurs und der Novemberverbrechen ausgerichtet
haben.
Sie sorgen damit dafür, dass die Verbrechen des Nationalsozialismus nicht in Vergessenheit
geraten und Ihre Schüler*innen ein Bewusstsein dafür bekommen, wie wichtig es
ist, sich Antisemitismus und Rassismus entgegenzustellen.
Für dieses außerordentliche Engagement möchte ich Ihnen an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich meinen Dank und meine Anerkennung aussprechen.
Unsere Realschulen spielen heute und in Zukunft eine wichtige Rolle in unserer Bildungslandschaft.
Ihre Lehrkräfte leisten hervorragende Arbeit.
Die hohen Übergangszahlen von über 30 Prozent auf die Realschulen zeigen, dass auch viele Eltern von der Qualität des Bildungsangebots dieser Schulart überzeugt sind. Die Realschule ist eine anerkannte Schulart, die in der baden-württembergischen Schullandschaft einen festen Platz hat.
Durch ihr Profil bereitet sie ihre Schülerinnen und Schüler insbesondere auf einen gelingenden Übergang in die Berufswelt bzw. das Berufliche Gymnasium vor.
Vor allem das Handwerk und die Industrie schätzen die Abgänger*innen der Realschulen als gute Auszubildende.
Aus diesem Grund sind die Realschulen für die Nachwuchsgewinnung unserer Unternehmen, insbesondere für die duale Ausbildung, von höchster Bedeutung.
Daher werden wir die Realschulen auch in Zukunft bei der Bewältigung der Herausforderungen unterstützen. Eine besondere Herausforderung besteht für die Realschulen darin, dass hier Schüler*innen mit allen Empfehlungen unterrichtet werden.
Mit dem neuen Haushalt stärkt die grün-geführte Landesregierung deshalb auch gezielt die Realschulen:
Im Rahmen des Konzeptes zur Stärkung der Schulleitungen werden wir Schulleiterinnen und Schulleiter von Verwaltungsaufgaben entlasten und dieses wichtige Amt – auch durch Möglichkeiten der Weiterqualifizierung – attraktiver machen.
Das Konzept sieht daher die Abschaffung der Mindestschülerzahl für die Einrichtung von Konrektoren an Realschulen (und weiteren Schulen) vor.
Wir nehmen hierzu ca. 1,85 Mio. Euro in die Hand.
Ich – bzw. der Landtag hat Ihnen ein großes Geschenk mitgebracht, ein richtig großes. Sie habenrund 590 Schüler*innen und Schüler.
Um an Realschulen die Einführung eines zweiten Konrektors zu ermöglichen, wird der Schwellenwert von 850 auf 540 Schüler*innen gesenkt. Sie kämen also in den Genuss, Sie müssen also unbedingt die SchülerInnenzahl halten!
Als persönliches Geschenk zum runden Geburtstag habe ich statt Blumen heute Morgen dem Förderverein einen runden Geldbetrag überwiesen, Geld stinkt nicht und verwelkt nicht. Und der Förderverein weiß sicher am besten damit umzugehen, es „in die Bildung“ zu investieren.
Ihnen, Herr Sauer und Ihrem Kollegium, der Schulverwaltung, dem Hausmeister, dem Schulsozialarbeiter, allen danke ich für Ihre hervorragende Arbeit und wünsche Ihnen weiterhin eine gute Hand.
Denn wir vertrauen Ihnen den größten Schatz an den wir haben, unsere Kinder.
Vielen Dank!