Am 1. Juli fand in Neckargemünd das „Frühstück bei Menzer“ statt. Der „Initiativkreis Villa Menzer“ hatte diesen organisiert, um die Neckargemünderinnen und Neckargemünder für die „Zukunft der Villa Menzer“ zu begeistern und Ideen für die Nutzung vorzustellen und einzusammeln.

Wegen einer Dienstreise konnte ich selber nicht teilnehmen, habe aber folgendes Grußwort verfasst, welches freundlicherweise beim Termin vorgelesen wurde.

Der Neckarbote, unser lokales Amtsblatt, berichtet ausführlich über die Veranstaltung (siehe Fotos).

„In dem Augenblick aber, wo Dornröschen den Stich empfand, fiel sie auf das Bett nieder, das da stand, und lag in einem tiefen Schlaf. Und dieser Schlaf verbreitete sich über das ganze Schloß: der König und die Königin, die eben heim gekommen waren und in den Saal getreten waren, fiengen an einzuschlafen, und der ganze Hofstaat mit ihnen.“

Lieber Initiativkreis Villa Menzer!
Liebe Neckargemünderinnen und Neckargemünder,
sehr geehrte Damen und Herren!

wegen einer Dienstreise mit dem Verkehrsausschuss des Landtages kann ich heute Mittag leider selber nicht hier sein, dabei wäre ich es doch so gerne.

Nicht nur das Wetter ist absolut herrlich, sondern auch das Ambiente, in dem Sie gerade sitzen oder stehen.

Der am Rande der Altstadt gelegen Menzerpark, die Villa und die Terrasse sind vieles zugleich und könnten doch viel mehr sein. Der Park ist DER zentral gelegene Freizeitort und mit seinen großartigen Bäumen die Grüne Lunge Neckargemünds, der Blick von der Terrasse ins Neckartal nach Kleingemünd und zum Dilsberg ist atemberaubend und die Villa erstrahlt seit einigen Jahren mit frisch sanierter, prächtiger Fassade im alten Glanz.

Es sind zwar noch keine 100 Jahre wie im Märchen der Gebrüder Grimm, und weder Gemeinderat, noch Bürgermeister, noch seine Verwaltung schlafen tief und fest. Und die Fliegen im Innern der Villa schlafen auch nicht an der Wand, sondern werden regelmäßig von Künstlerinnen und Künstlern und AusstellungsbesucherInnen aufgescheucht. Aber dennoch befindet sich die Villa, gemessen am Potential, im Dornröschenschlaf. Innen sieht sie noch recht desolat aus. Sie ist zwar nutzbar, aber nicht ansehnlich, wie es absolut angemessen wäre.

Ich bin mir sicher, dass es ein enormes Nutzungspotential gibt. Z.B. für ein Restaurant mit Aussenbewirtschaftung auf der Terrasse. Das würde ziemlich sicher brummen und könnte so einen signifikanten Teil der erheblichen Unkosten decken. Und die Idee des Trauzimmers ist zwar nicht neu, aber klasse. Wie gerne hätte ich selber vor einigen Jahren hier meiner Liebsten das Ja-Wort gegeben! Ich bin sehr gespannt, was Sie, liebe Neckargemünderinnen und Neckargemünder, liebe Gäste aus Nah und Fern, für Ideen haben – ich bin zuversichtlich, dass die so oft erwähnte „Schwarm“-Intelligenz auch hier wirkt.

Schließen möchte ich mit einem ganz herzlichen und ganz großem Dank an den Initiativkreis! Ich bin sehr beeindruckt, mit welchem Engagement, mit welchem Herzblut sie sich zum Wohle der Stadt einsetzen. Die letzten Wochen wäre sie Samstags auf dem Markt und haben für das heutige Picknick geworben. Und zuvor haben sie in vielen Sitzungen und sich Gedanken zu möglichen Nutzungen gemacht und viele Gespräche geführt. Sogar ein Leitbild haben Sie entworfen, welches Sie heute der Öffentlichkeit vorstellen. Und das alles uneigennützig! Das ist bürgerschaftliches Engagement aus dem Lehrbuch! Ich drücke die Daumen, dass Sie, lieber Initiativkreis, der langerwartete Prinz sind, der die Villa Menzer aus dem Dornröschenschlaf wachküsst!

Ihnen allen wünsche ich nun noch ein schönes Picknick mit anregenden Gesprächen – genießen Sie den sonnige Tag im und am Juwel der Stadt Neckargemünd.

Herzliche Grüße

Ihr Landtagsabgeordneter und vom ganzen Herzen Neckargemünder
Hermino Katzenstein!