Mit der Sonne und Geld vom Land im Rücken macht Zawatzky e-mobil

„Ohne die Förderung hätt‘ ich’s nicht gemacht“, sagt Bernd Zawatzky zum Landtagsabgeordneten und Stadtrat Hermino Katzenstein.

Der Neckargemünder Fahrlehrer hat Besuch von örtlichen Grünen, denen er stolz seine neueste Errungenschaft zeigt: die eigene Tankstelle – mit Strom direkt vom Dach.

Fraktionsvorsitzende Petra Groesser probiert gleich mal aus, wie das mit dem Sonne-Tanken funktioniert. Und ihr Fraktionskollege Thomas Schmitz sieht mit den Händen in den Hosentaschen interessiert zu.

„Zawatzky macht e-mobil“ steht auf dem schicken weißen Renault Zoe, dessen Anschaffung  das Land mit 6 000 Euro gesponsert hat. Mit den sogenannten BW-e-Gutscheinen werden insbesondere Taxibetriebe, Fahrschulen, Car-Sharing-Unternehmen und Pflege- und Sozialdienste gefördert, erläutert Verkehrspolitiker Katzenstein.

Als erklärtem Klimaschützer gefallen dem Abgeordneten besonders der dezentrale Ansatz und der Beitrag zur Energiewende. „Hochinteressant“ findet auch der Fahrlehrer, dass er das Elektroauto als Speicher für seine Photovoltaikanlage nutzen kann. Schließlich scheint die Sonne nicht auf Knopfdruck. Spitzen in der Stromversorgung kann er über den Akku im Auto ausgleichen und spart sich so den Stromspeicher im Keller.

„Ich freue mich sehr, dass Bernd Zawatzky mit seiner alteingesessene Fahrschule am Ort von der Förderung profitiert und nun sogar selbst produzierten Solarstrom tankt“, sagt Katzenstein. Auch das elegante Elektrofahrrad in der Ecke hat er gleich entdeckt. Ja, auch das lässt sich mit dem Strom vom Dach betanken, erfährt er.

Vorbildlich findet Katzenstein auch, dass Zawatzky seine Fahrschüler mit der Elektromobilität vertraut macht und zu einem umweltfreundlichen Fahrstil animiert. Selbst zeigt sich der Fahrlehrer begeistert über das moderne Energiemanagement seines Fahrzeugs. Geht er vom Gas wird Energie eingespeist. Die Rückmeldungen des Bordcomputers über den Energieverbrauch, die restliche Reichweite und die Energierückgewinnung motivieren zu einer sparsamen und vorausschauenden Fahrweise. „Das ist wirklich abgefahren, auch die Fahrschüler sind begeistert“, sagt er. Geradezu hingerissen äußert er sich über das Fahrgefühl  und wie die Französin vom Fleck wegziehen kann.

In der Region führend sei die Fahrschule bekanntermaßen beim Thema Barrierefreiheit, berichtet Katzenstein und zeigt das Handbediengerät neben dem Steuer, mit dem sich unter anderem Gas und Bremse per Knopfdruck  bedienen lassen.  Die meisten seiner Fahrschüler seien körperbehindert, bestätigt der Fahrlehrer. Die Fahrzeugumbauten sind das Spezialgebiet seines Bruders Andreas Zawatzky, der mit dem Mobilcenter Zawatzky fast jeden Menschen mit einer körperlichen Behinderung hinters Lenkrad bringt.