Pressemitteilung:
Zu dem Ergebnis der Bürgerbefragung in Eberbach zum Thema „Windenergienutzung auf dem Hebert“ erklärt Hermino Katzenstein, Landtagskandidat von Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkreis Sinsheim und Mitglied des Kreistages:
Das am heutigen Donnerstagabend veröffentlichte Ergebnis der Befragung ist äußerst erfreulich. Dass sich rund 60 % TeilnehmerInnen der Bürgerbefragung für die Nutzung der Windenergie in Eberbach ausgesprochen haben, ist ein starkes und eindeutiges Signal für mehr Klimaschutz und für die Energiewende in Eberbach. Mit 35 % der Wahlberechtigten haben sich im Vergleich zu anderen Befragungen viele Menschen an der Befragung beteiligt. Die hohe Beteiligung an der Befragung zeigt, dass die „Politik des Gehörtwerdens“ nicht nur auf Landesebene, sondern auch auf kommunaler Ebene wichtig und richtig ist. Die Bürgerinnen und Bürger möchten sich zu den wichtigen Themen auch zwischen den Wahlen äußern können und ihre Meinung kundtun können. Besser wäre es natürlich, sie auch direkt entscheiden zu lassen. Denn da es nur eine „Bürgerbefragung“ und kein „Bürgerentscheid“ war, ist dieses Votum für den Gemeinderat formell nicht bindend. Aber ich bin zuversichtlich, dass die Mitgliedern des Gremiums zu gegebener Zeit entsprechend abstimmen werden – einige haben dies ja bereits im Vorfeld angekündigt.
Nun ist aber auch der Landkreis gefragt, der auch die formellen Voraussetzungen für den Bau schaffen muss. Hierfür werden meine Kreistagskollegin und Eberbacher Stadträtin Kerstin Thomson und ich uns in den nächsten Wochen und Monaten gemeinsam mit der Grünen Fraktion im Kreistag einsetzen.
Natürlich müssen beim Bau von Windrädern der Natur- und der Artenschutz beachtet werden. So muss z.B. stets gründlich geprüft werden, ob Rotmilan, Fledermäuse oder andere Arten durch eine Anlage zu sehr betroffen wären. Am Hebert ist dies nach aktuellem Kenntnisstand aber nicht der Fall. Jagd- und potentielle Brutgebiete des Rotmilans sind weit genug entfernt, durch eine temporäre Abschaltung der Anlage in der Dämmerung mancher Monate können die Fledermäuse hinreichend geschützt werden. Es darf nicht vergessen werden, dass die wirkliche Gefahr für Flora, Fauna und den Menschen von dem Klimakiller Kohle ausgeht, nicht von Windrädern. Wir brauchen diese saubere und günstige Art der Stromgewinnung, um unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und die Folgen des Klimawandels zu reduzieren. Es ist ein großer Erfolg der Grün-Roten Landesregierung, dass nach jahrelange Blockadepolitik durch die Vorgängerregierung nun die „Windwende“ auf den Weg gebracht wurde. Das Ziel, bis 2020 10 % des im Land benötigten Stroms durch Windkraft zu erzeugen ist in greifbare Nähe gerückt. Einen signifikanten Anteil daran könnte und sollte die Anlage auf dem Hebert haben.